Sven Friese berichtete berührend über seine intensive Spurensuche!
Die vielen Beifallsbekundungen im Chat des Zoom-Meetings des Ahnenforscher Stammtisches Unna am Dienstag, dem 15. März 2022 bezeugten einen eindrucksvollen und emotionalen Online-Vortrag des Referenten Sven Friese.
Der Referent präsentierte in seinem Vortrag die im Jahr 2013 begonnenen intensiven Nachforschungen über das Schicksal seines Großvaters Helmut Friese, der im Zweiten Weltkrieg nicht mehr von der Westfront nach Hause zurückkehrte.
Ein Kriegsschicksal, das die Zuschauer fesselte und berührte.
Sven Friese berichtete über seine Spurensuche, um das Schicksal seines Großvaters aufzuklären.
Akribisch verfolgte er Spuren, sammelte Informationen, führte Interviews mit Zeitzeugen, bereiste Orte und Stätten in Frankreich und verbrachte viel Zeit in Archiven, die Sammlungen von Dokumenten zur Soldaten des Zweiten Weltkriegs bewahren.
Das Ergebnis seiner Spurensuche präsentierte Sven Friese in einem eineinhalbstündigen mit eindrucksvollen Dokumenten und Fotos gespickten Vortrag, der sein Publikum fesselte und auch emotional beeindruckte. Von den ersten damaligen Suchanzeigen seiner Großmutter über den Verbleib ihres geliebten Ehemannes bis hin zur Auffindung des Ortes seiner Hinrichtung im Kriegsjahr 1944 dokumentierte der Referent jeden Schritt und zog seine Zuschauer in den Bann.
Seit seiner Gründung im Jahr 2001 lautet das Motto des Ahnenforscher Stammtisches Unna: "Ahnenforschung gemeinsam erleben - Wir machen unsere Vorfahren wieder lebendig!" Und der Vortrag von Sven Friese brachte dieses Motto auf den Punkt! Durch die klare Struktur und die Art und Weise der Präsentation wurde Frieses Großvater für das Publikum wieder lebendig und löste starke Emotionen ob seines Kriegsschicksals aus. Ein Schicksal, das die vielen interessierten Vortragsteilnehmerinnen und -teilnehmer in Gemeinsamkeit vereinte. Denn fast jeder von uns Ahnenforschenden gerät während der Arbeit an der eigenen Familiengeschichte in Berührung mit Kriegen, sei es, dass Familienangehörige im Ersten oder im Zweiten Weltkrieg an den Fronten kämpften, fielen, vermisst blieben oder das große Glück hatten wieder zurückkehren zu können.
Es existieren noch ungeahnte Informationsquellen in Archiven, die Sven Friese nutzte.
Die Erinnerung an die Menschen bewahren und ihre Lebensgeschichten für die zukünftigen Generationen zu bewahren, damit diese daraus lernen, ist höchst wichtig!
Sven Friese sorgte mit seinem Vortrag "Das Kriegsschicksal meines Großvaters - eine Spurensuche" für ein intensives Nacherleben dieser unsäglichen Zeit mit unsäglichem Leid und seine Präsentation wurde zu einem Geschichtsbuch dieser Zeit.
"Nie wieder Krieg, nie wieder solches Leid!" ist die Forderung. Aber wie der Referent zu Beginn seines Vortrages sagte, hätte er seinen Vortrag gerne zum einem anderen Zeitpunkt gehalten, als in einer Zeit, in der mit dem Überfall Russlands auf die Ukraine aktuell in Europa wieder unermessliches Leid über Menschen gebracht wird, in der wieder täglich unschuldige Menschen sterben und Eltern ihre Söhne, Kinder ihre Väter und Frauen ihre Männer verlieren, sowie Millionen auf der Flucht ihre ukrainische Heimat verlassen müssen.
Wie ein berührter Zuschauer am Ende des Vortrages meinte: "Wieder nicht aus der Vergangenheit gelernt!"
Wir möchten uns sehr herzlich bei Sven Friese dafür bedanken, dass er das Kriegsschicksal seines Großvaters auf einzigartige Weise mit uns geteilt hat und uns dadurch klar vor Augen führte, dass das, mit dem wir uns fast täglich hobbymäßig beschäftigen, nämlich die Erforschung und Weitergabe unserer eigenen Familiengeschichte an unsere Nachfahren, von allerhöchster Wichtigkeit ist. Damit diese aus der Vergangenheit lernen und den Menschen solche Kriegsschicksale zukünftig erspart bleiben.