Leo Aretz stellte sein Verkartungstool beim Ahnenforscher Stammtisch Unna vor!
Kirchenbücher, Standesamtsregister oder Totelzettel zu verkarten, sprich: zu indexieren, ist ein wahrhaft zeit- und arbeitsaufwändiges Unterfangen. Umso dankbarer müssen wir Ahnenforschenden denjenigen Kolleginnen und Kollegen sein, die diese Arbeit auf sich nehmen. Diese Arbeit erleichert den uns das Auffinden unserer Vorfahren und Familienmitglieder enorm. Am besten und schnellsten geht es mit einer passenden Software.
Nach dem Leo Aretz im letzten Jahr schon sein Datenbankprogramm "PR2" (Personenstands Reader 2) vorstellte, war er am Donnerstag, dem 7. April 2022 wieder zu Gast beim Online-Ahnenforscher-Stammtisch in Unna.
Dieses Mal zeigte er das von ihm entwickelte Windows-Programm "PR2VK", wobei das "VK" am Ende "Verkartung" bedeutet. Mit Hilfe dieser Software können die Einträge in Kirchenbüchern, Standesamtsregistern und Totetzettel schnell und einfach erfasst werden. Die Daten wandern dabei auf einen vom Referenten betriebenen Server und ergänzen den Datenbestand, der durch die fleißige Arbeit vieler Forscherfreundinnen und -freunde mittlerweile auf 44 Millionen Datensätze, sprich: Personen, angewachsen ist. Lädt man nun die kostenlose oder die kostenpflichtige Version von "PR2" auf den eigenen PC herunter und registriert diese bei Leo Aretz, werden die 44 Millionen Datensätze auf den eigenen PC kopiert und man kann bei der Forschung offline darauf zugreifen.
Je nach Art der Quelle (Kirchenbuch, Standesamtsregister oder Totenzettel) stellt PR2VK die entsprechenden Eingabefelder bereit und die erfassten Daten erscheinen im oberen Bereich des Fensters.
PR2VK erstellt automatisch eine Excel-Tabelle, die der Erfasser für seine eigenen privaten Zwecke nutzen kann.
Bei der Arbeit mit der Verkartungssoftware werden alle Daten erfasst, die sich zum Beispiel in einer Kirchenbucheintragung befinden, so auch die Taufpaten und andere Informationen. Somit erhebt die Datenerfassung mit PR2VK einen wissenschaftlichen Anspruch, während die Indexierungen in den großen genealogischen Internetportalen diesen nicht erheben, sondern lediglich als "Findbücher" oder "Wegweiser" zur Eintragung in der betreffenden Primärquelle dienen sollen.
Trotz allem sind Verkartungen und Index-Datenbanken grundsätzlich als Sekundärquellen zu betrachten, also als Abschriften aus einer Original-Quelle. Wie wir Genealoginnen und Genealogen aus eigener Erfahrung wissen, entstehen bei Abschriften unweigerlich Fehler. Sei es aufgrund von sehr schwer entzifferbaren Handschriften oder durch Konzentrationsmangel nach langen Stunden der Arbeit an solchen Projekten.
Daher ist es unerläßlich, sich als Ahnenforschender zu den in den Verkartungen und Indexierungen gefundenen Daten auch die Primärquelle wie zum Beispiel den Kirchenbuch- oder Standesamtseintrag zu beschaffen, um die Richtigkeit der Datenerfassung zu prüfen. Davon sollte man unbedingt ein Digitalisat zu der Person im eigenen Stammbaum als Beleg speichern. Da die Verkartungen und Indexierungen aufgrund der Primärquellen erfolgen, sollte dies nicht schwierig sein, in dem man den Verkarter bzw. Indexierer anspricht oder im Internet sucht.
Im Anschluss an seiner 25-minütigen Vorstellung von "PR2VK" stellte Leo Aretz sich den Fragen und Diskussionen aus dem großen internationalen Teilnehmerkreis. Dabei kamen auch Anwenderinnen und Anwender von "PR2" und "PR2VK" zu Wort, die über ihre Erfahrungen mit den Programmen und der gigantischen Personen-Datenbank berichteten.
Nach der Beantwortung der letzten Frage läutete der Moderator des internationalen Online-Stammtisches Unna die "Happy Hour" mit offenem Ende ein, in der Neuigkeiten, Fragen, Tipps und Hilfen rund um das faszinierende Hobby der Ahnenforschung bis weit nach Mitternacht das Thema der Gespräche und Diskussionen waren.
Die Aufzeichnung des Online-Vortrages "PR2VK - Genealogische Datenerfassung" mit Leo Aretz kann man sich auf dem YouTube-Kanal des Ahnenforscher Stammtisches Unna unter folgendem Link ansehen:
Unter folgendem Link findet man ebenfalls auf YouTube, Leo Aretz Vortrag über sein Datenbankprogramm "PR2":