Erfolge durch die DNA-Genealogie waren Thema eines Online-Vortragsabends
Die DNA-Genealogie ist sprichwörtlich in aller Munde. Was bringt die eingesandte Speichelprobe mit der anschließenden Auswertung durch verschiedene Anbieter und wie geht man nach Erhalt des Ergebnisses vor? Der Ahnenforscher Stammtisch Unna begrüßte dazu Tom Nentwich aus Wien und Margret Rohloff aus Dortmund und die wieder sehr zahlreich im virtuellen Treffpunkt auf der Webmeeting-Plattform "zoom" erschienenen Interessierten aus Nah und Fern.
Tom Nentwich machte den Anfang mit einer sensationellen Entdeckung, die einen Meilenstein in seiner genealogischen Forschung und für seine Familie bedeutete.
Hatte doch ein ihm bis dahin unbekannter Mann als letzten Strohhalm einen DNA-Test beim Anbieter MyHeritage gemacht, weil er erfahren hatte, dass er unehelich geboren und von seinem nicht biologischen Vater im Alter von vier Jahren adoptiert wurde. Da er nach der Suche nach seiner biologischen Familie auf normalem Wege nicht fündig wurde, rechnete er eigentlich auch beim DNA-Test nicht unbedingt mit einem Erfolg. Nach Erhalt des Testergebnisses stellte er fest, dass es in Österreich einen Ahnenforscher namens Tom Nentwich gab, der aufgrund der DNA-Analyse ein Cousin von ihm sein sollte. Er nahm Kontakt auf und es stellte sich heraus, dass dieser Mann namens Zoltan Abfalter ein Onkel von Tom ist, den bislang niemand in seiner Familie kannte.
Die Überraschung: Tom Nentwich wird der DNA-Match zu einem Cousin 1. Grades auf MyHeritage angezeigt.
Der "neue Bruder" Zoltan Abfalter (2. von links) mit seinen Halbschwestern und der Familie seines Neffen Tom Nentwich (über der 2. Person von rechts).
Tom Nentwich beschrieb die bewegende Situation, als dies bekannt wurde und welche Freude diese Kunde bei allen Beteiligten auslöste. Besonders als es zum ersten Treffen der nur 150 Kilometer voneinander entfernt wohnenden Verwandten kam, bei dem Zoltan Abfalter nicht nur seinen Neffen Tom, sondern auch seine ihm bisher unbekannte Halbschwester Ilona in die Arme schließen konnte. Zoltan selbst und auch seine Halbschwester waren auch bei Toms Vortrag anwesend und schilderten dem interessierten Publikum, welche Gefühle sie in dem Moment bewegten. Nun gehen beide Familien nicht nur in eine gemeinsame genealogische, sondern auch in eine gemeinsame persönliche Zukunft.
Auch die genealogische Linie von Zoltans biologischem Vater konnte gemeinsam mit Tom Nentwich erforscht werden.
Informationen über den biologischen Vater von Zoltan Abfalter und weitere erarbeitete Dokumentationen.
Im Anschluss an diesen Kurzvortrag schilderte Margret Rohloff anhand eines Beispiels, wie sie nach Erhalt ihres DNA-Test-Ergebnisses in einer Vorfahrenlinie Kontakt mit den Matches, sprich genetisch Verwandten Kontakt aufnahm und versuchte, das gemeinsame Vorfahrenpaar zu ermitteln. Dabei war es ihr möglich, sehr weit in der Zeit zurückzukommen und ein Paar zu finden, dessen Skelette bei Ausgrabungsarbeiten unter einer Grabplatte gefunden wurden. Es gelang den Wissenschaftlern dabei, die Gesichter und Körper des Mannes und der Frau zu rekonstruieren. Diese beiden "Modelle" stehen nun in einem Museum und die Nachfahren haben nun den Eindruck, wie ihre Vorfahren aussahen.
Er wunderbarer emotionaler Abend, dessen Ziel es war, Erfolge durch die DNA-Genealogie anhand von Beispielen aus dem Teilnehmerkreis in den Vordergrund zu rücken und aufzuzeigen, wie man nach dem Erhalt des Testergebnisses weiter verfahren kann.
In der anschließenden langen Online-Nacht des Ahnenforscher Stammtisches Unna berichteten noch weitere Teilnehmerinnen und Teilnehmer über ihre Motivation, die DNA-Genealogie als Ergänzung zu ihrer genealogischen Papierforschung zu nutzen. Die Diskussionen und Gespräche zu diesem spannenden Thema dauerten bis weit nach Mitternacht.
Die Aufzeichnung des beeindruckenden Vortrages von Tom Nentwich kann auf dem YouTube-Kanal des Ahnenforscher Stammtisches Unna unter folgendem Link aufgerufen werden: