Online-Vortrag einer anderen Art beim Ahnenforscher Stammtisch Unna!

Henrik Rubinstein referierte über „Ahnenforschung und Bluterkrankheit“!

Ein Thema, das nicht alltäglich im Programm eines genealogischen Vereins oder Organisation zu finden ist, stand im Mittelpunkt des Online-Vortragsabends des Ahnenforscher Stammtisches Unna am Donnerstag, dem 2. Mai 2024 auf Zoom. Henrik Rubinstein präsentierte eine Detektivgeschichte und richtete einen für Ahnenforscher ungewöhnlichen Appell an den internationalen Teilnehmerkreis.

 

Von Georg Palmüller

 

Der Titel des Vortrages „Ahnenforschung und Bluterkrankheit - eine Detektivgeschichte“ klang schon ungewöhnlich und spannend. Schon im Vorfeld wurde schon viel Interesse an dem vom Referenten angebotenen Thema geäußert, so dass der Ahnenforscher Stammtisch Unna den Referenten umgehend ins Vortragsprogramm aufnahm.

 

Henrik Rubinstein führte zunächst kurz in die Ahnenforschung an sich ein und erklärte das Ziel und die Bedeutung der Verfolgung des genetischen Erbes. 

 

Im zweiten Teil seiner Ausführungen erläuterte er die Bluterkrankheit und was die Hämophilie genau ist. Dazu veranschaulichte er die modernen Diagnostikmethoden und die Vererbungsmechanismen.

 

Der dritte Teil seiner Präsentation beschäftigte sich mit Beispielen historischer Bluterfamilien der „Königin Viktoria und ihre Nachkommen“, die „Bluter von Tenna“, die Familien „Gericke“ und „Stadler“ und „Mampel“. Dabei stellte der Referent historische Informationen und Stammbaumanalysen vor.

Die Inhaltsübersicht des Online-Vortrages versprach Information und Spannung.

Schaubilder mit Statistiken zur Bluterkrankheit veranschaulichten die Verbreitung und die Zahl Betroffener.


Im vierten Teil widmete Henrik Rubinstein sich der Bedeutung der Ahnenforschung für Hämophilie-Patienten, dem Sinn und Nutzen dieser Forschung für Betroffene, bevor er im fünften Teil auf die Quellen zur Ahnenforschung einging.

 

Seinen, zunächst für Ahnenforscher-Ohren ungewöhnlich klingenden Appell richtete er im letzten Teil seiner Präsentation an den gebannt lauschenden Teilnehmerkreis, als er auf die Frage „Weshalb forscht/erforscht man die Krankheiten der Ahnen?“ einging.

Anhand von Stammbaumdarstellungen erläuterte der Referent die Vererbungslinien der Bluterkrankheit im englischen Königshaus.

Beispiele aus anderen Bluterfamilien folgten.


„Wenn man im Laufe der familiengeschichtlichen Arbeit festgestellt hat oder schon um Erbkrankheiten in der Familie weiß, sollte man sich damit beschäftigen und diese genau dokumentieren!“, so Henrik Rubinstein. „Dadurch gibt man den nachfolgenden Generationen die Möglichkeit, sich durch vorbeugende Maßnahmen der modernen Medizin darauf einzustellen!“

 

Ein sehr eindrucksvoller Schlusssatz des Referenten, der ein ungewöhnliches Thema aufgriff, um anhand des Beispiels der Bluterkrankheit den Teilnehmerkreis dafür zu sensibilisieren.

Auch Berichte in Zeitungen gab es über Mitglieder der Bluterfamilie "Mampel" aus Kirchheim bei Heidelberg.

Welche Quellen zur Forschung nutzte der Referent? Eine Übersicht dient auch zur Empfehlung an den Teilnehmerkreis.


Im Nachgang zum Vortrag zeigte Henrik Rubinstein noch auf, wie er mit den Genealogie-Programmen „MacStammbaum“ und „Family Tree Maker“ Bluterpersonen farbig kennzeichnet und so eine Übersicht darüber erhält, wie die Krankheit über die Generationen hinweg vererbt wurde. 

 

Im Anschluss an seinem Vortrag entwickelte sich eine lebhafte Frage- und Diskussionsrunde, an der sich auch Experten in der DNA-Genealogie beteiligten.

 

Wir möchten uns sehr herzlich bei unserem Forscherfreund Henrik Rubinstein für diesen Online-Abend mit diesem ungewöhnlichen und nicht alltäglichen Genealogie-Thema bedanken.

Ahnenforschung gemeinsam erleben!